Fahrgestell: Mercedes Benz Atego 1629 AF 4×4

Aufbau: Rosenbauer Deutschland GmbH

Baujahr: 2017

Funkrufname: Florian Düsseldorf 18-HLF20-01

Leistung: 210 kW / 285 PS

Gewicht: 16.000 kg

Pumpe: 3.000 Liter / Minute bei 10 bar Ausgangsdruck

Wasser: 2.000 Liter

Schaum: 125 Liter Class A in Fahrzeugtank

Nachdem das LF 16/12 auf Iveco-Fahrgestell nach genau 18 Jahren im Dienst der Löschgruppe aufgrund eines technischen Defekts ausgemustert werden musste, erhielten wir als erste Freiwillige Feuerwehr in Düsseldorf ein Löschfahrzeug der neusten Generation. Von Rosenbauer auf ein Mercedes-Atego-Fahrgestell aufgebaut, wurde das Fahrzeug am 13.05.2017 mit einer feierlichen Segnung in Dienst gestellt und dient seitdem als Erstangriffsfahrzeug für alle Einsätze.

Seit der Indienststellung unseres letzten Löschfahrzeugs vor fast 20 Jahren hat sich die Welt der Feuerwehr deutlich verändert. Die Wandlung des Einsatzspektrums – weniger Brandeinsätze, dafür immer mehr Unterstützung bei technischen Notlagen – schlägt sich auch in der Bezeichnung der neuen Fahrzeuge nieder: hießen die Einsatzfahrzeuge früher schlicht „Löschgruppenfahrzeug“, ist nun auch die Hilfeleistung namensgebend und führt zur offiziellen Bezeichnung „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“.

Auffällig ist auf den ersten Blick die Mannschaftskabine, die nun in den Fahrzeugaufbau integriert ist und somit mehr Raum für die Einsatzkräfte in der Kabine bietet. In der Mannschaftskabine haben nun zwei komplette Trupps die Möglichkeit, sich bereits auf der Anfahrt mit schwerem Atemschutzgerät auszurüsten und so noch schneller einsatzbereit zu sein.

Die Ausstattung des Lkw-Fahrgestells mit zahlreichen Spiegeln und Rückfahrkamera entspricht dem aktuellsten Stand der Technik und ermöglicht es dem Maschinisten, das im Vergleich zum alten LF 16/12 deutlich längere HLF 20 dennoch sicher und präzise durch die engen Unterbacher Wohnstraßen zu manövrieren. Moderne Fahrassistenzsysteme erhöhen die Sicherheit auch bei Einsatzfahrten und der zentrale Steuercomputer unterstützt den Maschinisten bei der Überwachung und Steuerung wichtiger Fahrzeugfunktionen.

Zur Technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen ist ein moderner hydraulischer Rettungssatz – bestehend aus Schere und Spreizer sowie mehreren Rettungszylindern – verlastet. Mit Druckluft betriebene, tragbare Hebekissen wiederum ermöglichen den Einsatz auch in schwer zugänglichen Einsatzstellen. Um die hydraulischen und pneumatischen Rettungsgeräte mit ihrer immensen Kraftentfaltung sicher betreiben zu können, verfügt das HLF über entsprechendes Unterbau- und Stabilisierungsmaterial. Ölbindemittel, Auffangwannen und Kehrbesen helfen bei der Abwehr von Umweltgefahren durch auslaufende Kraft- und Schmierstoffe und andere Chemikalien. Damit der Einsatz bei allen Witterungs- und Lichtverhältnissen sicher ablaufen kann, ist das HLF mit zahlreichen Beleuchtungs- und Absperrmitteln ausgerüstet. Der am Fahrzeugheck fest verbaute Lichtmast kann dank stromsparender LED-Technik sogar mehrere Stunden ohne laufenden Stromerzeuger oder Fahrzeugmotor betrieben werden.

Alle hydraulischen und pneumatischen Geräte sind darüber hinaus kompatibel mit den entsprechenden Rettungssätzen des Rüstwagens – zusammen bilden beide Fahrzeuge so eine schlagkräftige Einheit, die den Herausforderungen durch moderne Karosserien und Fahrzeugbaustoffe gewachsen ist.

Aufgrund der immer häufiger vorkommenden Unwetter mit überfluteten Kellern und Wohnung kann im Gerätefach 2 bei entsprechender Alarmierung anstelle des Sprungretters auch ein leistungsfähiger Nasssauger verlastet werden. Ergänzend führt das HLF elektrisch betriebene Tauchpumpen vom Typ TP4/1 mit.

Das Herzstück des Löschfahrzeugs bleibt aber nach wie vor die Ausrüstung zur Brandbekämpfung. Dafür führt unser HLF einen Wasservorrat von 2000 Litern mit, die durch die leistungsfähige Pumpe mit einer Fördermenge von über 3000 Litern pro Minute bei 10 bar Druck zur Einsatzstelle gepumpt werden. Zur Brandbekämpfung bei besonderen Lagen führt das HLF zusätzlich 125 Liter Schaummittel des Typs Class-A mit, die mittels Turbozumischer dem Löschwasser zugesetzt werden können um einen dichten Schaumteppich auszulegen.

 
Neben umfangreichem Schlauchmaterial und modernen Hohlstrahlrohren gehört auch ein tragbarer Wasserwerfer zur Beladung. Eine der beiden abnehmbaren Haspeln am Fahrzeugheck ist bereits mit allen nötigen Armaturen ausgestattet, um ohne Zeitverlust Wasser aus bis zu 80 Meter entfernten Hydranten entnehmen zu können.

Zum Schutz vor dem giftigen Brandrauch sind vier Pressluftatmer verfügbar, mit denen sich die Trupps bereits während der Einsatzfahrt ausrüsten können. Zusätzlich sind zwei sog. Langzeit-PA verlastet, die mit doppeltem Luftvorrat längere Einsätze – z.B. bei langen Anmarschwegen in U-Bahntunneln – unter Atemschutz ermöglichen. Ein mobiler, benzinbetriebener Hochleistungslüfter hilft beim Entrauchen von verqualmten Wohnungen.

Natürlich gehören auch die flexibel einsetzbare Steckleiter sowie die bis ins 3. Obergeschoss reichende Schiebleiter zur Beladung, um auch an unzugängliche Stellen in Hinterhöfen oder im Gelände anzuleitern, die für die Drehleitern der Berufsfeuerwehr unerreichbar bleiben.